Resilient in Krisenzeiten: Adaptiv oder doch eher agil?

Resilienz Unternehmen
Unternehmen müssen angesichts von Krisen und schnellen, disruptiven Veränderungen immer schneller reagieren können. Wie bei Menschen spielt dabei Resilienz eine immer größere Rolle. Doch wie können sie diese erreichen?

Wie sich Unternehmen zukunftssicher aufstellen können

In einer von Krisen und schnellen Veränderungen geprägten Welt, gewinnt der Begriff der Resilienz auch für Unternehmen immer mehr an Gewicht. Doch was bedeutet Resilienz in diesem Zusammenhang und wie kann das aus der Psychologie stammende Konzept in diesen Kontext übertragen werden? Liest man sich zu dem Thema im Internet ein, fallen schnell zwei Begriffe: Anpassungsfähigkeit und innovative Lernkultur.

Berücksichtigung externer Faktoren

Von diesen Begriffen ist es zum Buzzword Agilität nicht mehr weit. Lange wurde das agile Arbeiten als die Wunderwaffe dafür gesehen, ein Unternehmen so krisensicher zu machen, dass es auf die schnellen für unsere heutige Zeit so typischen Veränderungen adäquat reagieren und somit zukunftsfähig bleiben kann. Inzwischen hat diese Arbeitsweise den Nimbus des Allheilmittels verloren. Was jedoch bleibt ist die Notwendigkeit, sich den neuen Gegebenheiten schnell anpassen zu müssen, um resilient zu sein. Doch wie kann dies am besten gelingen? Hier kommt das Thema adaptive Organisation ins Spiel. Eine einseitige Perspektive, aus der heraus eine agile Arbeitsweise eingeführt wird, führt meistens nicht zu der gewünschten Verbesserung. Stattdessen müssen im Sinne des systemischen Denkens alle Systeme, die interne Komplexität sowie externe Gegebenheiten wie Wettbewerber, Marktveränderungen, Kriege betrachtet und berücksichtigt werden.

Resilienz durch Perspektivwechsel

Entscheidend ist also ein Perspektivwechsel in die Metaebene, das heißt der Blick von außen auf das Unternehmen und seine Einflussfaktoren. Aus dieser veränderten Sichtweise ergeben sich andere Möglichkeiten und Verbesserungspotenzial wird sichtbar. Dass dieses Potenzial immer nur durch die Einführung einer agilen Arbeitsweise ausgeschöpft werden kann, ist jedoch ein Trugschluss. Wichtig ist das für die eigene Organisation passende Mittel zu finden.  Denn nur weil eine Methode wie etwa das Design Thinking der perfekte Lösungsansatz für ein Thema war, bedeutet dies nicht, dass diese Vorgehensweise beim nächsten Mal das Mittel der Wahl ist. Wenn wir noch einmal zur Ausgangsfrage zurückkehren, lässt sich sagen, dass agil und adaptiv sich nicht ausschließen, vielmehr ist Agilität ein Baustein, um eine adaptive Organisation zu gestalten.

Der Wandel von einer klassischen bzw. agilen zu einer adaptiven Organisation kann jedoch nur gelingen, wenn er neben den äußeren auch die menschlichen Faktoren wie Unternehmenskultur, Kommunikation und die Mitarbeiter berücksichtigt.

Balance zwischen Struktur und Flexibilität

Wichtig dabei ist, dass sich eine ausgewogene Balance zwischen Strukturen und Flexibilität entwickelt. Denn nur so entsteht ein geschützter Rahmen, in dem sich neue kreative Räume öffnen und Lösungen auftun. So kann sich ein Unternehmen nachhaltig verändern und ganz im Sinne der Resilienz gegen äußere Einflüsse absichern. Dieser Prozess ist niemals abgeschlossen. Erst wenn eine Organisation sich immer weiter entwickelt ist sie langfristig gegen die disruptiven Einflüsse der Außenwelt geschützt. Das Fazit aus der Frage agil oder adaptiv ist also, dass Agilität meist Teil einer adaptiven Organisation ist, ihre Methoden allein jedoch nicht immer ausreichend sind, sondern Unternehmen bei Anpassungen und Veränderungen immer das große Ganze im Auge behalten müssen.

Inhalt: