Die Herausforderungen einer Lieferkettensorgfaltspflicht (LkSG)
Prüfung, Risiken und Lösungsansätze
In der heutigen globalisierten Wirtschaft spielen Lieferketten eine entscheidende Rolle. Unternehmen sind jedoch zunehmend mit den Herausforderungen einer Lieferkettensorgfaltspflicht (LkSG) konfrontiert, insbesondere wenn es um die Überprüfung von Daten geht. Die Fakten rund um die LkSG-Prüfung werfen Licht auf verschiedene Problemstellungen, die Unternehmen bewältigen müssen.
Transparente Datenquellen als Schlüssel zur Integrität
Die Quellen, aus denen Daten für LkSG-Prüfungen stammen, sind oft undurchsichtig. Diese Unsicherheit birgt das Risiko, dass die Echtheit der Daten nicht eindeutig festgestellt werden kann. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, zuverlässige und transparente Datenquellen zu identifizieren, um die Integrität ihrer Lieferkette zu gewährleisten.
Fragebögen an die Gesetzesanforderungen anpassen
Die Erhebung von Daten erfolgt häufig über Fragebögen in unterschiedlichen Formaten. Diese spiegeln oft nicht exakt die gesetzlichen Anforderungen wider, was die Compliance-Prüfung erschwert. Es ist dringend erforderlich, standardisierte und gesetzeskonforme Fragebögen zu entwickeln, um sicherzustellen, dass die gesammelten Daten den rechtlichen Vorgaben entsprechen.
Manuelle Überprüfung von Daten aus dem Sozialbereich
Die zu erhebenden Daten stammen hauptsächlich aus dem Sozialbereich, wie Menschenrechte oder Kinderarbeit. Die manuelle Überprüfung dieser sensiblen Daten ist oft zeitaufwendig und fehleranfällig. Unternehmen müssen Lösungen finden, um den Prozess zu automatisieren und gleichzeitig die Genauigkeit und Richtigkeit der Informationen zu gewährleisten.
Komplexe Interaktionen zwischen Firmen und Lieferanten
Unternehmen, die dem LkSG verpflichtet sind, haben oft mehrere zu prüfende Lieferanten, während ein Lieferant wiederum mehrere LkSG-pflichtige Firmen beliefert. Die Herausforderung besteht darin, dass unterschiedliche Fragebögen an den Lieferanten gesendet werden, was das Risiko von inkonsistenten Antworten zu denselben gesetzlichen Anforderungen erhöht. Eine standardisierte Kommunikation und Fragebogengestaltung sind entscheidend, um diese Unstimmigkeiten zu minimieren.
Mangelnde kontextsensitive Prüfung
Firmen erfassen Daten oft ohne eine kontextsensitive Prüfung durchzuführen. Dies erhöht das Risiko von „Greenwashing“ und Verletzungen des LkSG, bei dem Unternehmen vorspiegeln, nachhaltig zu handeln, während in Wirklichkeit die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen fragwürdig ist. Eine kontextsensitive Prüfung der Daten ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Nachhaltigkeitsbemühungen nicht nur oberflächlich sind.
Risiken von Betrug und Greenwashing
Ein prominentes Beispiel lieferte ein im Süden das Landes ansässiger bekannter Automobilhersteller. Trotz einer erfolgreichen LkSG-Prüfung eines Zulieferers, stellte sich im Anschluss durch Recherchen von Dritten heraus, dass der Zulieferer massiv gegen Menschenrechte verstieß. Die Folgen waren schwerwiegend, denn das Risiko eines Reputationsverlustes ist bei einem Verstoß sehr hoch. Darüber hinaus drohen gesetzliche Konsequenzen, da eine Nichteinhaltung der LkSG zu rechtlichen Konsequenzen führen kann, einschließlich Geldstrafen und Handelsbeschränkungen, insbesondere in Regionen, in denen strenge Vorschriften gelten.
Lösungsmöglichkeit
Insgesamt müssen Unternehmen proaktiv Lösungsansätze entwickeln, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Die Implementierung automatisierter Prozesse, die Standardisierung von Fragebögen und die Nutzung moderner Technologien sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer effektiven Lieferkettensorgfaltspflicht. Der Einsatz von KI-gestützten Datenanalyse- und Risiko-Bewertungslösungen sind weitere Präventionsmaßnahmen. Nur so können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Lieferketten den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und gleichzeitig nachhaltige und ethische Praktiken fördern.