Erfolg durch Qualität, Budgetkontrolle und Zeitmanagement
Kommunikation entscheidendes Kriterium
Wie kam es zur Idee, die think tank Tunis (TTT) zu gründen?
Bereits während unseres Studiums in Deutschland haben wir, Lassaad, Mohamed, Hammouda und Yassine uns gedacht, dass wir unserem Land etwas zurückgeben möchten, da Tunesien es uns durch ein Stipendium ermöglicht hat, in Deutschland zu studieren. Außerdem wollten wir technologisch immer auf dem neuesten Stand sein. Wir haben auch gesehen, wie viel Potenzial es in unserem Heimatland gibt. Die Ausbildung ist sehr gut, es gibt viele gute Absolventen und Ingenieure, die Arbeit suchen. Deshalb wurde 1998 die think tank in Tunesien gegründet. Wir wollten hier das deutsche Modell übertragen, die Disziplin, die Art zu kommunizieren und da wir auch Projekte in Deutschland machen wollten, haben wir dann 2002 in Deutschland einen Standort eröffnet, der inzwischen als Zentrale und Brückenkopf nach Europa fungiert.
Ihr arbeitet eng mit der Niederlassung in München zusammen. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Wir kennen uns sehr gut, haben auch in Deutschland schon zusammengearbeitet, so dass wir eine persönliche Ebene hatten. Im Prinzip war es nur eine Fortsetzung der Zusammenarbeit bei einer anderen örtlichen Verteilung. Wichtig war und ist uns dabei der gegenseitige Respekt, von dem unserer Zusammenarbeit geprägt ist. Zudem haben wir bei beiden Standorten das gleiche Arbeitsmodell implementiert, denn natürlich gibt es Unterschiede in der Mentalität. Deutschland achtet sehr auf Prozesse, jeder hat seine definierten Aufgaben. Das haben wir für uns hier in Tunis übernommen, um so auch die sprichwörtliche deutsche Qualität liefern zu können. Wir sehen uns insgesamt als deutsches Unternehmen mit den drei wichtigen Werten: Qualitätssicherung sowie ein genaues Zeitmanagement und eine strikte Einhaltung des Budgets.
Entscheidend für eine gelungene Zusammenarbeit ist natürlich die Kommunikation und der Austausch untereinander. Die Kommunikation haben wir früher viel über die persönliche Ebene gesichert, es gab wöchentliche Meetings und häufige Reisen nach Deutschland. Ich war mindestens drei bis viermal vor Ort präsent. Außerdem gab und gibt es auf allen Ebenen regelmäßige Abstimmungsmeetings, sei es mit dem Management- oder Vertriebsteam. Auch auf Projektebene stehen wir im ständigen Austausch. Für den täglichen Austausch haben wir unsere Dailys, um alle Informationen rechtzeitig zu erhalten und Transparenz zu garantieren. Mit der Zeit und der Entwicklung neuer technischen Möglichkeiten führen wir die meisten Meetings online durch. Aber noch heute gibt es regelmäßige Besuche von Mitarbeitern aus Tunis in Deutschland und umgekehrt, da sich die persönliche Ebene auf Dauer einfach schwer ersetzen lässt.
Wie hat sich TTT seit der Gründung entwickelt?
1998 haben wir mit einem Entwickler angefangen, danach waren es zwei. Die Mitarbeiterzahl hat sich stets vergrößert. Zunächst haben wir nur Entwickler eingestellt. Mit dem Ausbau unseres Angebotsspektrums wurde es notwendig auch spezialisierte Mitarbeiter einzustellen, angefangen von Product Owner, Scrum Master über DevOps-Entwickler bis hin zu Vertriebs- und HR-Mitarbeiter.
Was sind für dich die wichtigsten Gründe für das erfolgreiche Wachstum?
Der wichtigste ist natürlich die Qualität. Dazu kommen unsere Flexibilität und Verfügbarkeit. Wir sind in der Lage, sehr schnell auf die Anforderungen unserer Kunden zu reagieren. Außerdem haben wir inzwischen in vielen Bereichen wie E-Government-Prozessen oder auch Finanzen sowie Automotive ein großes Fachwissen aufgebaut, sodass wir nicht nur IT-Dienstleister sind, sondern auch unser Fach-Knowhow einbringen können. So können wir alles aus einer Hand anbieten, was vor allem im öffentlichen Sektor oft sehr wichtig ist. Darüber hinaus haben wir uns als sehr verlässlicher Partner erwiesen.
Was sind die größten Erfolge der TTT?
Ich bin sehr stolz auf die namhaften Kunden, die wir seit Jahren sehr erfolgreich betreuen. Stolz sind wir auch darauf, dass wir bereits mehrere Ausschreibungen von afrikanischen Regierungen gewonnen haben wie etwa das Projekt in Madagaskar, durch das Investoren eine vereinfachte Kreditvergabe ermöglicht wird. Unsere Reputation ist inzwischen so gut, dass sich das tunesische Handelsregister an uns gewandt hat, nachdem der neue Anbieter, der die Ausschreibung eigentlich gewonnen hat, an der Umsetzung gescheitert war. Wir konnten das Projekt dann noch mit Erfolg abschließen. Auch unser Bürogebäude, von dem aus unser Logo als Markenzeichen bereits von Weitem sichtbar ist, ist für mich als sichtbares Zeichen für unser Wachstum und unseren Erfolg sehr wichtig.
Welche Schwerpunkte legt ihr bei eurer Arbeit?
Wir wollen uns auf drei Ebenen konzentrieren. Zunächst ist es wichtig für uns, uns intern zu stärken, Strukturen weiter zu festigen, sodass die Zusammenarbeit weiterhin erfolgreich verläuft. Dazu wollen wir unsere Prozesse noch mehr optimieren und anpassen, um Projekte weiterhin gemäß unseren Zielen termingerecht, mit hoher Qualität und im Budgetrahmen umzusetzen. Unser Wachstum macht es darüber hinaus notwendig, uns vertrieblich zu verstärken, um noch eine größere Vertriebs-Pipeline aufzubauen. Der dritte Faktor ist, dass wir immer die modernsten Technologien nutzen wollen und uns deshalb kontinuierlich mit dem Portfolio beschäftigen und dieses anpassen, um den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden.
Worauf legt ihr bei euren MA wert? Was bietet ihr im Gegenzug?
Uns ist natürlich eine qualitative Ausbildung sehr wichtig, aber genauso sollte es auch menschlich passen, sie sollten unsere Werte leben und engagiert sein. Menschen, die nicht ambitioniert sind, kommen bei uns auch nicht weiter. Unsere Mitarbeiter sollten ihren Job lieben, Spaß und Leidenschaft für ihre Arbeit mitbringen und diese nicht nur als Gehaltgeber sehen. Dafür bieten wir ein marktgerechtes Gehalt und versuchen, die Räumlichkeiten so zu gestalten, dass jeder gern kommt und komfortabel arbeiten kann. Wir bieten auch Ruheecken und andere Entspannungsmöglichkeiten an. Wir versuchen, mehr als den Standard zu machen, was Team-Events und Weiterbildungen betrifft. Unsere Mitarbeiter melden dazu ihren Bedarf an und wir versuchen diese dann zu ermöglichen, wenn es zu unserer Strategie passt. So gab es zum Beispiel Englischunterricht, da dies für die Kommunikation mit dem Standort München extrem wichtig ist. Prinzipiell kann man sagen, dass wir versuchen, immer den Menschen im Mitarbeiter zu sehen.